PDF_catalogue_2015-17
incidental remarks toward spacial affairs
PDF_catalogue_2011-2014
now more amazing details and astonishing perspectives!
PDF_catalogue_2003-2010
identify forms!
Über die Arbeiten
Als Bildhauerin und Fotografin seziert Anne Katrin Stork die Beziehung von Form und Raum. Sie erforscht in oftmals seriellen Arbeiten die Identität von Dingen und Wesen, ihre Verortung in der Welt und deren innere und äußere Organisation. Dabei beschreibt sie subtil Daseinsmomente zwischen Geschlossenheit und Auflösung, zwischen Veränderung und Beharrlichkeit. Zunehmend spielt die Landschaft in ihrer künstlerischen Arbeit eine Rolle und der Mensch wird nunmehr präsent als stiller Betrachter und Gegenüber der plastischen Arbeiten.
Anne Katrin Stork interessiert es, Skulpturen zu schaffen, die eine grosse Widersprüchlichkeit in sich tragen. Ich verwebe traditionelle und ungewöhnliche Strategien der Bildfindung, lasse konkrete Form und deren Auflösung direkt ineinander übergehen und bringe Ambivalenzen, inhaltlicher und formaler Natur, miteinander in Kommunikation.
Thema der Arbeiten ist der Bezug des Körpers zu seinem Inneren und Äusseren, grundsätzliche menschliche Bedürfnisse und Zustände werden abgebildet und befragt. Dazu bediene ich mich unterschiedlicher, meist klassischer Bildhauermaterialien, wie Bronze, Terrakotta, Stein und Wachs, daneben aber auch Holzreste und altem PVC-Boden. Skulptur, Fotografie und Zeichnung stehen für mich als Ausdrucksmittel gleichberechtigt nebeneinander, zuweilen treten sie in einen direkten Dialog zueinander und berühren verschiedene Wahrnehmungsebenen.
Die reale Welt wird seziert, zerstückelt und neu wieder zusammengesetzt, so entsteht ein Kommentar und gleichzeitig die Vision eines neuen, mitunter absurden Universums. Dieses findet sich zum Beispiel in Serien von Körperanalogien, die eine Beschränkung auf reine Körperlichkeit verneinen. Auf unterschiedliche Weise bilde ich Widersprüchlichkeiten menschlicher Sehnsüchte und Handlungsmuster ab. Konträre Identitäten finden oftmals in ein und derselben Arbeit ihre Entsprechung, wobei der wesenhafte Begriff von Skulptur eine Inszenierung und Bezugnahme auf seine Umgebung nicht ausschliesst.
Der Dialog des Kunstwerkes mit dem Betrachter bleibt offen: ist er selbst der Jäger, der vor dem eigenen Triumph des Sieges erschrickt oder ist es die Suche nach Identität, das Erkennen des eigenen Beuteseins, ist er Voyer oder Wissenschaftler. Kunst kommuniziert mit dem Gegenüber, oder sie genügt sich selbt, verweigert sich in Isolation. Diese Möglichkeiten suche ich auszuloten.
Körper mutieren zu Waffen oder Trophäen, in weiten Landschaften drängen sich künstliche Grenzen in paradiesische Zustände. Täter und Opfercharaktere kehren sich um, organähnliche Formen weisen auf die Schnittstelle von Mensch und Maschine hin. Trichterförmige Körper stehen ungelenk auf ihren Stützen, entwickeln ihre Kraft aus dem vermeindlich leeren Inneren. Immer wieder wird Wachsen als Zeichen des Lebens thematisiert, Eindeutigkeiten werden aber verwehrt: hier nährt sich die Annahme des kontrollierten Wachstums, dort wuchern Zellen hemmungslos |